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Gewinner der Corona-Krise: Berufsgruppen, die jetzt punkten

Da sind sie nun, die lange ersehnten Lockerungen nach dem Shutdown. Ein kleines bisschen vorsichtige Normalität kehrt zurück. Dennoch wird selbst den größten Optimisten spätestens jetzt klar: Es wird nichts so sein wie zuvor. Es gibt eine Zeitrechnung vor und nach Corona und die deutsche Wirtschaft steht massiv unter Schock. Es gibt auf dem Arbeitsmarkt Verlierer, aber sicher auch eine Menge Gewinner der Corona-Krise. Wer das ist, welche Branche profitiert und mit welchem Beruf man jetzt punkten kann, erklären die Personalisten.

Derzeitige Wirtschaftslage: eine Herausforderung

Doch zunächst mal eine nüchterne, gesamtwirtschaftliche Bestandsaufnahme. Laut ifo Konjunkturumfrage Ende April ist die Stimmung bei deutschen Unternehmen derzeit katastrophal. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im vergangenen Monat auf 74,3 Punkte abgestürzt und stellt somit den niedrigsten, jemals gemessenen Wert dar. Kurz gesagt: Die Corona Krise trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht.

Nach Wirtschaftsbereichen unterteilt, hat es den Handel und das verarbeitende Gewerbe am härtesten getroffen, währenddessen Dienstleistungen im Mittelfeld liegen. Einzig das Baugewerbe scheint nach der ifo Konjunkturumfrage mit einem blauen Auge davon zu kommen. Doch wie sieht es mit einzelnen Berufsgruppen aus?

Gewinner der Corona-Krise: Auf's richtige Pferd gesetzt?

Ganz klar: Wer seine Berufung in der Gastronomie, der Hotellerie oder in der Reise- und Eventbranche gefunden hatte, muss seit Monaten nicht nur Kreativität beweisen. Es geht vielmehr ums nackte Überleben. Kleine, lokale Einzelhändler, die keine Nahrungsmittel oder Drogerie-Produkte im Sortiment haben, stehen mitsamt Ihrer Belegschaft ebenfalls vor erheblichen Herausforderungen, die mit den wochenlangen Schließungen einhergingen.

Aber es gibt sie, die Nutznießer, wenn nicht sogar Gewinner der Corona-Krise. Vorne weg sei die Chemieindustrie mit der Desinfektionsmittelproduktion genannt. Aber auch jegliche andere Hygieneartikel, die in den vergangenen Wochen rar geworden waren in den Supermarktregalen, boomen nach wie vor. Man könnte meinen, dass Hygiene vor Corona irgendwie nicht an der Tagesordnung war.

Darüber hinaus ist der Absatz von Schutzkleidung massiv gestiegen. Die Nachfrage war zunächst nicht zu decken, es mussten neue Lieferketten kreiert werden, denn als Produktionsland war China ausgefallen. Beim Ifo Institut geht man davon aus, dass Firmen in der Krise für ihre Vorprodukte die Zulieferer gewechselt haben. Statt im Ausland kaufen sie nun bei Herstellern in Deutschland. Ob sich zukünftig dauerhaft diese neuen Lieferketten manifestieren, ist unter Ökonomen allerdings umstritten.

Im Kontext der Corona-Krise gehen die Hersteller von Schutzkleidung, Biotechnologie- und Pharmaunternehmen als die schnellen Gewinner hervor. Außerdem erfahren Unternehmen und Berufsbilder aus der Informationstechnologie und den Medien einen Boom. Noch nie wurden so viele Online-Meetings abgehalten und Webinare veranstaltet wie zur Zeit des Shutdowns. Noch nie sprossen Podcasts so mannigfaltig aus dem Boden. Die Zeit, in der man entweder aufgrund von eingefrorener Geschäftstätigkeit oder Kurzarbeit keine 10-Stunden-Tage im Büro verbrachte und nicht mehr an mehr oder weniger effizienten Endlosmeetings teilnahm, wollte sinnvoll genutzt werden.

Somit ebenfalls klare Gewinner der Corona-Krise: Anbieter von Online-Kommuniktions-Tools, Online-Coaches, Hardware-Hersteller und die digitalen Infrastruktur-Anbieter. Die Krise entwickelte sich quasi über Nacht zum großen Digitalisierungsbeschleuniger.

Langfristig unbeschadet aus der Krise

Der Nahrungsmittel-Einzelhandel verzeichnet jetzt schon ähnlich hohe Summen wie beim Weihnachtsgeschäft. Läuft soweit. Selbst die zuvor leicht kränkelnden Lieferzahlen von Lebensmittelanbietern schnellen in die Höhe. Zusammen mit Amazon, das aktuell auch zusammen mit Netflix vom Streaming-Boom profitiert, sind also die Food-Einzelhändler und alle damit zusammenhängenden Berufsgruppen die Gewinner dieser Krise.

Ohne großes Tamtam, ohne großen Boom, jedoch mit nachhaltig guten Aussichten hat sich darüber hinaus - neben Maklern, Architekten und Bauingenieuren - eine Branche besonders sicher durch den Krisensturm manövriert: Die der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Ohne große Schwankungen läuft dort alles scheinbar unberührt vom Shutdown weiter. Die vielleicht zunächst sehr bodenständig und unaufgeregt daher kommenden Berufsgruppen entpuppen sich als Gewinner der Corona-Krise. Händeringend suchen Unternehmen Fachkräfte, die in Sachen Neuausrichtung derzeit eher vorsichtig agieren. Verständlicher Weise. Die Personalisten appellieren jedoch an den Mut zum Neuanfang in diesen Branchen.

Die Zeit nach der Corona-Krise

Bewusst betonen wir die Gewinner der Krise. Die Personalisten sehen positiv nach vorn. Verlierer sind offensichtlich und tragisch, doch die Schockstarre bringt niemanden weiter und vor allem keine neue Wirtschaftskraft hervor.

Und wo gibt es nun die Gewinner-Jobs? Ganz klar beim Spezialisten. Denn auch in Krisenzeiten werden gute Mitarbeitende gesucht. Sei es, um neuer, erhöhter Nachfrage entsprechen zu können, oder Unternehmen smart aus der Krise zu manövrieren. Denn auch das geht ohne Manpower nicht.

 

Bild: unsplash.com

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